Mut tut gut – Chancen für Jülich gemeinsam meistern
Vorwort
Jülich verändert sich rasant und grundlegend.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
Vom Kohleausstieg über den Strukturwandel bis hin zu Klimakrise und demografischer Entwicklung stehen wir vor gewaltigen Umbrüchen. Doch in jeder Herausforderung steckt die Chance, unsere Heimatstadt neu zu gestalten. Die Unabhängige Wählergemeinschaft Jülichs Überparteiliche Liste (UWG JÜL) begreift den Wandel als Einladung zum Handeln: mehr wagen, weniger klagen, oder wie wir auf Jülicher Platt sagen, »net mulle, besser maache«. Seit vielen Jahren arbeiten wir beharrlich an einem starken, lebenswerten und nachhaltigen Jülich. Mit unserem Wahlprogramm 2025 bieten wir Ihnen einen ausführlichen, zusammenhängenden Überblick, der unsere Ziele ausformuliert, offenlegt und an entscheidenden Stellen zusätzliche Erläuterungen gibt.
1 | Unser Leitbild
Wir sind unabhängig und parteilos, handeln frei von ideologischen Zwängen und richten unser Tun allein am Wohl unserer Stadt aus. Entscheidungen treffen wir sachorientiert und im stetigen Dialog mit den Menschen vor Ort. Dabei hören wir zu, erklären unsere Schritte transparent und bleiben verlässlich in unserem politischen Handeln. Mutig und zukunftsgewandt nutzen wir die Chancen des Strukturwandels und übernehmen Verantwortung gegenüber heutigen wie kommenden Generationen.
2 | Strukturwandel als Chance
Der Ausstieg aus der Braunkohle prägt unsere Region. Wir sehen darin weniger eine Bedrohung als vielmehr den Startschuss für eine neue, klimaneutrale Wertschöpfung. Der Brainergy‑Park soll zu einem internationalen Schaufenster grüner Technologien werden, an dem Forschung, Mittelstand und Handwerk eng zusammenarbeiten. Parallel setzen wir auf aktive Industrie‑ und Gewerbeansiedlung entlang klimafreundlicher Wertschöpfungsketten, damit bestehende Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen werden. Dabei fördern wir eine enge Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft, indem wir Technologietransfer‑Programme, gemeinsame Innovationslabore und Ausgründungen aus Forschungseinrichtungen gezielt unterstützen. Nur vor diesem Hintergrund dürfen wir Jülicher/innen unsere bestehenden Strukturen nicht vernachlässigen. Wir sind auch eine von der Landwirtschaft geprägte Region. Zahlreiche Gewerbe- und Industriebetriebe erwirtschaften seit vielen Jahrzehnten unser Wohlergehen. Und nicht zuletzt sind leistungsstarke Dienstleistungsbetriebe erfolgreich unterwegs.
Durch enge Vernetzung mit dem Forschungszentrum Jülich sowie den Hochschulen in Aachen fördern wir praxisnahe Innovationen. Eine zukunftsgerechte Infrastruktur mit leistungsfähigem ÖPNV, modernen Radwegen und flächendeckender Glasfaser ist dafür unabdingbar. Schnelles Planen und mutiges Investieren erhalten bei uns Vorrang vor Verzögerungen durch oft langwierige Genehmigungsverfahren. So machen wir Jülich zur Modellkommune eines gerechten, klimaneutralen Strukturwandels.
3 | Die Region Jülich stärken
Unsere Lage mitten im Städtedreieck Köln–Aachen–Düsseldorf, in Nachbarschaft zu Bonn, Mönchengladbach und Maastricht, verpflichtet uns zu überregionalem Denken. Wir wollen die interkommunale Zusammenarbeit vertiefen, Gewerbegebiete gemeinsam entwickeln und Verkehrsplanung abstimmen. Gleichzeitig beleben wir den ländlichen Raum, indem wir Dorfzentren erhalten, Leerstände füllen und auch in den Ortschaften Mehrfamilienhäuser zulassen. Wohnen, Arbeiten und Leben sollen wieder näher zusammenrücken: Homeoffice‑Zonen, Coworking‑Spaces, wohnortnahe ärztliche Versorgung und Nahversorgung sind dafür zentrale Bausteine. Ein neuer, zentral gelegener Krankenhauscampus etwa an der Bahnstation »An den Aspen« stärkt die regionale Gesundheitsversorgung und sichert qualifizierte Arbeitsplätze.
4 | Regionale Wertschöpfung und gleichwertige Lebensverhältnisse
Regional handeln heißt, Talente, Ressourcen und Finanzmittel vor Ort zu halten. Wir bevorzugen kurze Wege und starke regionale Kreisläufe, dabei gilt esgeben für Handwerk und Handel diese Vorteile bei öffentlichen Aufträgen zu nutzen. Dazu gehört auch die Absatzförderung regionaler Produkte. Digitale Chancen, von E‑Government über Telemedizin bis hin zu Online‑Bürgerservices, entlasten sowohl Verkehr als auch Verwaltung. Wir bauen ein vollständig digitales Rathaus auf, das Behördengänge konsequent online ermöglicht und Bearbeitungszeiten halbiert. Gleichzeitig sichern wir die Daseinsvorsorge, indem Kitas, Schulen, Bürgerhallen sowie Sport‑ und Freizeitanlagen in allen Ortsteilen modernisiert und erhalten werden. Kein Ortsteil darf abgehängt werden; Lebensqualität ist kein Privileg der Kernstadt.
5 | Generationengerecht und sozial‑ökologisch verantwortungsvoll
Solide öffentliche Finanzwirtschaft ist für uns ein Gebot der Fairness gegenüber kommenden Generationen. Wir fordern eine Senkung der ständig steigenden Beiträge der Umlageverbände (Kreis Düren, Wasserverband, Kommunale Dienstleistungszentrale); wir fordern auch eine grundlegende Reform der Gemeindefinanzierung und damit endlich ein Ende der sogenannten „Einwohnerveredelung“, bei der Großstädte klar bevorzugt werden. Damit schaffen wir Spielräume für zukunftsweisende Investitionen. Durch dezentrale Arbeits‑ und Serviceangebote fördern wir »Zeitwohlstand« und reduzieren unnötige Pendel‑ und Stauzeiten. Klimaschutz muss dabei sozial abgefedert sein: Wir setzen auf energetische Sanierungen kommunaler Gebäude, Mieterstrommodelle und gezielte Förderprogramme, damit klimaschonendes Handeln für alle erschwinglich bleibt.
6 | Smarte und flexible Mobilität
Wir wollen Jülich wieder zum Bahnkreuz machen: Ein Lückenschluss nach Baal, die Reaktivierung der Strecke nach Aachen sowie die Anbindung Richtung Bedburg / Köln und Düsseldorf schaffen echte Alternativen zum Auto. Eine ÖPNV‑Offensive mit erweiterten Bürgerbuslinien, neuen Haltepunkten und bedarfsgesteuerten Rufbussen bindet Brainergy‑Park und Forschungszentrum direkt an. Durchgängige Rad‑ und Fußwegenetze, sichere Abstellanlagen und ein geplanter Radschnellweg Aachen–Jülich–Köln fördern den Umstieg aufs Rad. Car‑ und Bike‑Sharing, E‑Roller‑Pools und Mitfahrerbänke ergänzen den Mobilitätsmix. Dort aber, wo solche Lösungen nicht greifen können, sind Straßenverbindungen nicht nur zu erhalten, sondern auch sinnvoll zu erweitern. So sollte z.B. die Gemeinde Inden wieder einen direkten Anschluss nach Jülich erhalten, Ortsumgehungen müssen weitergeführt werden, z.B. rund um die Kernstadt und auch im Nordwestkreis von Koslar bis Linnich.
7 | Direkte Bürgerbeteiligung und starke Ortschaften
Wir wollen in allen Stadtteilen Ortsausschüsse mit eigenem Entscheidungsrecht und einem klar definierten Ortsbudget einführen. Wegweisende Projekte sollen Bürger selbst entscheiden. Dann wird nicht mehr nach Parteiinteressen, sondern nach Sachargumenten vor Ort entschieden. Ein offener Haushalt mit verständlichen Kennzahlen sowie ein online zugänglicher Bürgerhaushalt schaffen Transparenz. Ehrenamtliches Engagement stützen wir, indem wir Bürokratie abbauen, Haftungsfragen klären und eine echte Anerkennungskultur pflegen. Sämtliche Konzeptprozesse, wie Klima, Mobilität, Dorfentwicklung bis hin zum integrierten Handlungskonzept, werden gebündelt, statt parallel und unkoordiniert abzulaufen. Dazu haben wir gezielt einen Antrag zur Erstellung eines Gesamtentwicklungskonzeptes in Jülich gestellt.
8 | Jugend, Familie und Soziales
Unser Ziel ist ein Jülich, in dem sich junge Menschen, Familien sowie Seniorinnen und Senioren gleichermaßen wohl und sicher fühlen. Deshalb wollen wir die Aufenthaltsqualität auf Spiel‑ und Sportflächen, in Parks und Treffpunkten deutlich steigern, in allen Ortsteilen offene Jugendtreffs schaffen und die mobile Jugendsozialarbeit stärken, damit Hilfen frühzeitig greifen und Konflikte entschärft werden. Die Ergebnisse der jüngsten Umfrage des Jugendparlaments fließen unmittelbar in unsere Planungen ein, sodass jugendliche Perspektiven konkret umgesetzt werden. Für Familien wollen wir die Bildungs‑ und Betreuungsangebote ausbauen, Schulgebäude mitsamt digitaler Infrastruktur modernisieren und flexible Kita‑ sowie OGS‑Zeiten ermöglichen, die mit dem Arbeitsalltag vereinbar sind. Älteren Mitbürgern und Mitbürgerinnen gilt es, Chancen zu bieten, möglichst lebenslang in ihrer gewohnten sozialen Umgebung leben zu können: Daseinsfürsorge, Infrastruktur, Nahversorgung genau dort, wo wir leben. Dazu gehört genauso eine Seniorenwohnanlage am Schwanenteich wie in den größeren Ortschaften.
Ein sauberes Stadtbild und ein hohes subjektives Sicherheitsgefühl erreichen wir durch den aktuellen Umbau der Innenstadt, für die Gesamtstadt durch intensivere Pflege und Reinigung, eine sichtbare, ansprechbare Ordnungspartnerschaft und bessere Beleuchtung. In der Sozialpolitik setzen wir auf Prävention, Barrierefreiheit und bezahlbares Wohnen, weil echter Zusammenhalt nur dort wächst, wo niemand zurückgelassen wird.
9 | Bildung, Kultur und Brauchtum
Unser Ziel ist es, weiche Standortfaktoren zu erhalten, die die Lebensqualität für alle nicht nur sichern, sondern steigern. Dazu zählen attraktive Schulen, Offene Ganztagsschulen und Bildungseinrichtungen ebenso wie die kulturelle, sportliche, soziale, und gesellschaftliche Weiterentwicklung. Dazu zählen Dorfgemeinschaftseinrichtungen ebenso wie ein neues Veranstaltungs- und ein Kongresszentrum in der Innenstadt. Und genau da sind wir seit Jahren aktiv unterwegs. Wir haben die Stadtbücherei, die Bürgerhallen, die Musikschule, Spielplätze, Fußballplätze und Schulen sehr oft gegen die Bestrebungen der etablierten Parteien in Jülich erhalten – mit unseren Initiativen und Anträgen. Allein die UWG JÜL kann für sich behaupten, dauerhaft und glaubhaft für den Erhalt und die Weiterentwicklung des Schwimmangebotes in Jülich eingetreten zu sein. Die Ortschaften profitieren von Dorferneuerung, Dorfgemeinschaftshäusern, Vereinsförderung, Treffpunkten und aktiven Ortschaftsräten. Freizeiteinrichtungen werden ergänzt mit einem neuen Hallenbad, der Neugestaltung des Sportzentrums und Radwege ins Umland. Die Nordkante des Indesees wird als naturnaher Freizeitbereich erlebbar.
10 | Unser Politikstil: Unabhängig. Ehrlich. Wirksam.
Unabhängig bedeutet unbedingt auch parteilos. Dies ermöglicht eine Politik ohne parteipolitisch vorgegebene Ideologien, Abhängigkeiten und Ziele. Für die JÜL steht sachorientierte Politik zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger im Vordergrund.
Für eine gesunde Stadtentwicklung und damit auch für eine positive Entwicklung der einzelnen Ortschaften sind gute, zielführende und zukunftsweisende Ideen unerlässlich. Die Beurteilung der Qualität von Ideen muss allerdings sach- und zielorientiert erfolgen. Parteiinteressen müssen hier zurückstehen.
Jülich atmet auf: Grünachsen durchziehen die Stadt. Unser Grünkataster-Antrag schafft neue Pflanzflächen. Heute pflanzen, nicht nur reden. 2035 stehen sie in saftigem Grün und bereichern die Stadt.
Diese Vision braucht Mut – und die Überzeugung, dass Wandel möglich ist. Gemeinsam für ein Jülich, das wächst und verbindet.
Schlusswort – Jülich. Mutig. Miteinander.
Jülich kann mehr: mehr Lebensqualität, mehr Klimaschutz, mehr Innovation und vor allem mehr Zusammenhalt. Das gelingt jedoch nur mit einer Politik, die unabhängig, sachorientiert und bürgernah ist. Wir, die UWG JÜL, stehen seit Jahren für diesen Weg – konsequent, glaubwürdig und ehrenamtlich. Weniger klagen, mehr wagen: Mut tut gut. Gehen Sie mit uns diesen Weg und schenken Sie uns Ihr Vertrauen. Ihre Stimme für die UWG JÜL am 14. September 2025 ist eine Stimme für ein l(i)ebenswertes Jülich.
MITdenken – MITreden – MITgestalten – MITeinander