Hallenbad nicht mehr zu retten

Bitter, aber klar: Das Hallenbad ist Geschichte – ein Neubau ist unausweichlich

Vertreter:innen der UWG JÜL haben gemeinsam mit den Stadtwerken Jülich das Hallenbad besichtigt – und zwar dort, wo kein Badegast hinkommt. Für uns war diese Ortsbegehung entscheidend: Nur wer den Zustand vor Ort mit eigenen Augen sieht, kann sich ein verantwortungsvolles Urteil bilden. Und unser Eindruck war eindeutig: Dieses Gebäude ist nicht mehr zu retten.

Massive Betonschäden, marode Rohre, veraltete Technik – die Statik ist so angegriffen, dass ein Weiterbetrieb nicht nur unwirtschaftlich, sondern gefährlich wäre. Die Schließung war daher unausweichlich.

Wir verstehen, dass viele Bürger:innen enttäuscht sind. Ein Hallenbad ist wichtig – für Schulen, Vereine, Familien und Gesundheit. Auch für uns als UWG JÜL steht fest: Jülich braucht ein funktionierendes Schwimmbad. Doch was dort aktuell steht, ist nicht mehr sanierungsfähig. Jede weitere Investition würde in einem überalterten und ineffizienten System versickern, das dauerhaft hohe Betriebskosten verursachen würde – ohne echten Mehrwert.

Die Stadtwerke haben uns bei der Besichtigung offen und klar gezeigt, wie dramatisch der Zustand wirklich ist. Dabei wurde auch deutlich: Eine Teilsanierung ist keine Lösung – denn um am Beton zu arbeiten, müsste zunächst die gesamte Haustechnik erneuert werden. Und selbst dann bliebe ein veraltetes, kaum steuerbares System zurück.

Ein Neubau ist deshalb der einzig sinnvolle Weg – und auch hier sind die Möglichkeiten klar begrenzt. Neben dem alten Hallenbadstandort, wo Grundstück, Baurecht und durch die Kopplung mit dem vorhandenen BHKW steuerliche Vorteile vorhanden sind, steht vor allem die von den Stadtwerken favorisierte Lösung im Raum: ein modernes Kombibad am bestehenden Freibadstandort.

Das bietet erhebliche Synergieeffekte: Personal, Technik, Energieversorgung und Wartung könnten gemeinsam genutzt werden. In einer finanziell stark belasteten Stadt wie Jülich ist das keine Luxusfrage, sondern eine Notwendigkeit. Ein Betrieb an zwei getrennten Standorten würde dauerhaft teurer – und wäre auf lange Sicht kaum zu stemmen.

Wir von der UWG JÜL setzen uns seit vielen Jahren für den Erhalt und die Zukunft des Schwimmens in Jülich ein – innen wie außen. Klar ist: Schwimmen kostet Geld. Aber dieses Geld muss verantwortungsvoll eingesetzt werden – nicht in bröckelnde Wände, sondern in ein Konzept mit Zukunft.

Wir stehen bereit, gemeinsam mit den Stadtwerken und der Verwaltung dafür zu sorgen, dass die Planungen zügig, sachlich und erfolgreich umgesetzt werden. Damit Jülich wieder ein Bad bekommt, das allen offensteht – und langfristig tragfähig ist.

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