Der aktuelle Wochenrückblick von Burkhard Giesen bringt es auf den Punkt:
Während sich politische Gremien im Kreis Düren mit kostspieligen Klagen gegen Verwaltungsentscheidungen beschäftigen, rückt ein anderer, sehr viel gravierenderer Skandal fast unbeachtet in den Hintergrund – der Verdacht auf systematische Vetternwirtschaft, mutmaßlich unter Beteiligung von Funktionsträgern aus CDU und Grünen.
Statt Aufklärung, Transparenz und Konsequenzen:
- wird der Fokus auf juristische Nebenschauplätze gelegt,
- werden hohe Summen öffentlicher Mittel für Verfahren eingesetzt,
- bleibt das eigentliche Problem, ein strukturell korruptives System, im Schatten.
Für uns als UWG JÜL ist klar: Der eigentliche Skandal liegt nicht in der Frage, wer ein Amt formell übernehmen darf, sondern wie im Hintergrund Entscheidungen getroffen, Steuergelder verteilt, gut bezahlte „Nebenjobs“ geschaffen und Kontrolle umgangen werden.
Wenn dabei Rechnungsprüfer übergangen und öffentliche Mittel zur Zusatzversorgung innerhalb eines politischen Netzwerkes vergeben werden, ist das keine Verwaltungspraxis mehr, sondern ein Angriff auf das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger.
Deshalb fordern wir:
- Vollständige Offenlegung all dieser Geldflüsse auf Kreisebene
- Konsequente Prüfung aller laufenden und vergangenen Zuwendungen an Begünstigte aus dem Umfeld der Führungsriege des Kreises Düren im genannten Zeitraum
- Schutz und Ernstnahme von Hinweisgebern innerhalb der Verwaltung
Und vor allem: Politische Selbstkontrolle darf nicht durch parteitaktisches Schweigen ersetzt werden. Wer sich Transparenz und Nachhaltigkeit auf die Fahnen schreibt, muss sich daran messen lassen, unabhängig von Parteifarbe.
Wochenrückblick der Jülicher Zeitung vom 21.06.2025